Pennechbet

last update: 03.01.2010

Historische Daten

Name Titel   Herkunft Grab
Ahmose Pen-nechbet
JaH-msw P-A-n-nXbt
Vorsteher der Speicher,
Offizier,  Schatzmeister, 1. Königssohn von Elkab
belegt schon unter Thutmosis II.; einer der Erzieher der Prinzessin Neferu-Ra;
seine Frau Ipu (Ipw) ist möglicherweise identisch mit der gleichnamigen Amme des Thutmosis III. (Roehrig, 1990), Mutter seiner Großen Königlichen Gemahlin ZAt-JaH (SatJah); belegt bis mind. Jahr 5
(Helck, W., ZÄS 121, 1994)
Elkab Grab Nr. 2 in Elkab zusammen mit seinem Bruder Chaemwese (P&M V, 176/177) oder 

Theben, da Grabkegel nur in Theben belegt

Eltern        
Vater:
Amenhotep
Jmn-Htp
       
Mutter:         
Brüder:        
Chaemwese         
Kinder: keine bekannt      
P&M = Porter und Moss

Das Grab des Pennechbet in Elkab ist stark zerstört) und gehört nicht zu den Gräbern, die zugänglich sind (siehe folgende Bilder). Es liegt nur wenige Meter neben dem Aufgang zu den geöffneten Gräbern (der rote Pfeil deutet die Lage an). 

Das Foto oben links zeigt den vergitterten Eingang des Grabes, das Foto oben rechts das zerstörte Innere. Rechts und links des Einganges finden sich noch Reste der ursprünglichen Inschriften (Foto E. Noppes). 

Ahmose Pennechbet hat eine ziemlich umfangreiche Autobiographie in seinem Felsgrab in Elkab hinterlassen, die kurz nach dem Tode  der Hatschepsut, also am Anfang der Alleinherrschaft des Thutmosis III., verfasst wurde. In dieser Autobiographie rühmt er sich, unter 4 Pharaonen gedient zu haben:

"Ich habe begleitet die Könige von Ober- und Unterägypten, die Götter (= die inzwischen verstorbenen Könige), unter denen ich gelebt habe, auf ihren Gängen in dem südlichen und nördlichen Fremdlande, an jedem Ort, an den sie sich begaben, den König von Ober- und Unterägypten "Neb-pehti-Ra" (Ahmose I.), den Seligen, den König von Ober- und Unterägypten "Djeser-ka-Ra" (Amenhotep I.), den Seligen, den König von Ober- und Unterägypten "Aa-cheper-ka-Ra" (Thutmosis I.) den Seligen, den König von Ober- und Unterägypten "Aa-cheper-en-Ra" (Thutmosis II.) den Seligen, bis zu diesem Guten Gott, dem König von Ober- und Unterägypten, "Men-cheper-Ra" (Thutmosis III.), der mit Leben beschenkt sei ewiglich.


Demnach kämpfte er unter Ahmose I. in Syrien, unter Amenhotep I. in Nubien und wohl auch in Libyen, unter Thutmosis I. erneut in Nubien und mit Naharina, und unter Thutmosis II. mit den Beduinen (wohl im südlichen Palästina).  

Weiter heißt es:

Es erwies mir auch die Gunst die Gottesgemahlin, die Grosse Königliche Gemahlin "Maat-ka-Ra" (Hatschepsut), die Selige; ich zog auf ihre Grosse Tochter, die Königstochter Neferu-Ra, die Selige, als sie ein Kind war, das an den Brüsten lag."
(zitiert nach Dorman, 1988, Grimm, Schoske, 1999).


Ahmose Pennechbet zählt in seiner Biographie lediglich die legitime Reihenfolge der Pharaonen auf, die kurz zuvor verstorbene illegitime Pharaonin Hatschepsut erwähnt er dagegen nur mit ihren Titeln "Gottesgemahlin" und "Grosse Königsgemahlin". Die Pharaonin, der er solange gedient hat, hat es plötzlich nicht mehr gegeben.

Die Aufzählung der legitimen Vorgänger des Thutmosis III. deutet (vgl. Tyldesley, Meyer) möglicherweise auch schon den Grund für die Verfolgung der Maat-ka-Ra Hatschepsut an (s. dazu auch  Ende und Verfolgung der Hatschepsut). Die Tilgung ihrer Darstellungen und Kartuschen verbunden mit dem Einsetzen seines eigenen Namens sowie den seines Vaters und Grossvaters weist Thutmosis III. als direkten und legitimen Nachfolger in der männlichen Linie der Thutmosiden aus - wohl mehr eine politische Notwendigkeit (alle haben ja kein königliches Blut in den Adern) als eine persönliche Rache!


Zu Ahmose-Pennechbet sind bisher drei Denkmäler bekannt:

- das Grab Nr. 2 in Elkab, zusammen mit seinem Bruder Chaemwese;

- eine Statuettenbasis, die sich heute im Louvre befindet (Katalog-Nr. 49);

- und die Statue "Mr. Finley" im Royal Scottish Museum, Edinburgh (Katalog-Nr. 1948.486).

Die genealogischen Angaben aus dem Grab sind nach Vandersleyen (zitiert nach Graefe, 1981) noch weitgehend unpubliziert.


Die Amme Ipw, Mutter der ZAt-JaH, der Großen Königlichen Gemahlin von Thutmosis III., wird nur auf einem einzigen Opfertisch aus Abydos belegt (heute im Museum Kairo, CG 23034; Roehrig, 1990). Dieser Opfertisch, der von ihrer Tochter gestiftet worden war, erwähnt keine weiteren Familienmitglieder. Da der Bruder Chaemwese für das Begräbnis Ahmose-Pennechbets verantwortlich war, dürfte Ahmose-Pennechbet keine Kinder gehabt haben (die lange genug gelebt haben, um für sein Begräbnis zu sorgen). Daher ist es trotz der Namensgleichheit eher unwahrscheinlich, dass die Amme Ipw identisch ist mit der Gemahlin des Ahmose-Pennechbet.

Copyright: Dr. Karl H. Leser (Iufaa)