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Der Tempel "Kha-Akhet" in Theben-West |
last update:
01.01.2007
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Aufgrund verschiedener Quellen lässt sich vermuten, dass Hatschepsut in Theben-West drei
Tempel hat errichten lassen: 1.
Djeser djeseru
- wozu auch der gleichnamige Taltempel am Rande des Marschlandes gehört, 2. Djeser
set, der kleine Amun-Tempel, der heute Bestandteil der Anlage von Medinet
Habu ist, und 3. einen Tempel namens "Kha-Akhet (#ao-AXt
= Hügel am Horizont)", dessen Lage allerdings unbekannt war. Erwähnt wird der Tempel
Kha-Akhet sowohl in den Reliefs der Roten
Kapelle, auf Grundstein-Depots, die in
der Nähe von Deir el-Bahari gefunden wurden, in einer Liste von Tempeln im
Grabe TT39 des Pui-em-Re (Pwj-m-Ra) und ebenso auf der
Northampton-Stele in der Grabanlage des Djehuti.
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Während der Grabungssaison 1970 - 71 versuchten die Ägyptologen der
polnisch-ägyptischen Mission eine Wasserpumpe zu installieren, mit der das für
die Restaurierungsarbeiten benötigte Wasser zum Tempel der Hatschepsut,
Djeser djeseru, gepumpt werden sollte. Als Installationsort für die Wasserpumpe
wurde ein Platz im westlichen Teil des als "Asasif" bezeichneten Gebietes
ausgesucht, ganz in der Nähe eines öffentlichen Brunnens, der zwischen dem
Lehmziegelpylon "Hnat-anx" des Tempels von Thutmosis
III. und dem Tempel des Ramses IV. am Fuß des Aufweges nach Deir el-Bahari liegt.
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"Grundriß" der Tempelanlage "#a-AXt",
soweit anhand der Funde rekonstruierbar (aus: Barakat, 1981) |
Die Arbeiter, die das Gelände vor dem Aufbau der Pumpe
aufräumen sollten, stießen allerdings sehr bald auf die Basis einer
Sandstein-Säule. Weitere Grabungen 1970/71, 1971 /72 und 1977/78 brachten
zahlreiche Reste eines Tempels ans Licht, darunter: Sandstein-Säulenbasen,
-mauern und andere Architekturteile sowie Statuenfragmente (Barakat,1981). Die
Anlage war jedoch äußerst schlecht erhalten, da sie in antiker Zeit wohl
häufiger beim Nilhochwasser überschwemmt worden war - teilweise fielen die Reste
des Baues auseinander, kaum das sie ans Tageslichts geholt worden waren. Ein
Grundriss (siehe oben) konnte nur mühsam erstellt werden und ein Bauherr nicht
sicher identifiziert werden. Statuenfragmente (siehe unten) und Inschriften
datieren das Bauwerk jedoch in die Zeit von Hatschepsut und/oder Thutmosis III. |
Ein Statuenfragment ließ sich einem Kn-Imn zuweisen, der königlicher Schreiber
unter Thutmosis III. war, und einem Schreiber und Arzt namens Nb-Jmn. Letzterer
könnte mit dem Nb-Jmn aus dem Grabe TT17 in Dra Abu el-Naga identisch sein,
der Schreiber und "Chefarzt" unter dem Nachfolger von Thutmosis III,
Amenhotep II., war.
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In den wenigen erhaltenen Inschriften ließen sich Kartuschen mit den Namen von
Thutmosis I, II. und III. identifizieren, wobei die mit den Namen von Thutmosis
I. und II. deutliche Spuren von Änderungen ausweisen, also
höchstwahrscheinlich sekundär erstellt worden sind.
Vor zwei der Kartuschen mit dem Namen des Thutmosis II. finden sich noch jeweils
Reste einer femininen Endung (t), beide zugehörig zu einem Sa(t) Ra - hier stand
folglich jeweils "Tochter des Ra" anstelle des "Sohn des
Ra".
Während der Ausgrabung 1977-78 wurde schließlich noch die Basis eine
Sandstein-Säule in situ gefunden, zusammen mit Kalksteinfragmenten, auf denen
noch farbige Tiefreliefs erhalten waren. Wieder fanden sich in den Inschriften
die sekundär erstellten Kartuschen von Thutmosis I. und II., sowie originale
von Thutmosis III. - und eine von Hatschepsut!
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Der obige Kopf wurde ebenfalls in dem Gelände gefunden (entnommen
aus: Barakat, 1981) und könnte Hatschepsut darstellen.
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Aufgrund der Inschriften wie der Lage des Tempels vermutet Barakat (1981),
dass es sich hier um den bis dahin nicht
lokalisierten Tempel "Kha-Akhet" der Hatschepsut handeln könnte.
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Dieser Vermutung wird jedoch gelegentlich widersprochen. Brovarski (1976;
zitiert nach Barakat) publizierte die Inschriften einer Stele (deren Fragmente
befinden sich im Louvre und im Oriental Institute der Universität Chikago) des
Senenu, der den Titel eines Hohepriesters des Amun in Kha-Akhet (#a-AXt)
trug. Brovarski identifiziert #a-AXt
mit dem zentralen Sanktuar (innerer und äußerer Raum des Barkenschreins) von
Djeser djeseru.
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An dieser Zuweisung ergeben sich jedoch ebenfalls Zweifel, so ist vor allem
darauf hinzuweisen, dass dies die erste eigene namentliche Benennung eines Teils von Djeser
djeseru wäre - in einer Anlage, in der der entfernt am Rande des Marschlandes
liegende Taltempel keinen eigenen Namen trägt!
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Weitere Information zu diesem Gelände waren nicht auffindbar, es ist unklar, ob
weitere Grabungen stattgefunden haben oder ob die Zuordnung von Barakat
inzwischen als eindeutig falsch zu den Akten gelegt worden ist.
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