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Maat-ka-Ra Hatschepsut |
last update:
03.06.2008
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Uschebti |
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Das Rijksmuseum Meermanno-Westreenianum in
Den Haag
besitzt u. a. eine kleine Sammlung altägyptischer Objekte (Boddens
Hosang, 1989). Die Sammlung entstand im 19. Jahrhundert und geht zurück
auf den Baron van Westreenen und seinen Groß-Onkel Meerman. Westreenen
kaufte die Objekte auf Auktionen oder von Privatpersonen in Frankreich, Deutschland, England,
Belgien und Italien. Obwohl er seine Ankäufe sorgfältig
verzeichnete, erscheint die Herkunft zahlreicher Objekte
unklar.
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Zu den Objekten der Sammlung gehört auch ein Uschebti der Königin Hatschepsut,
auf das mich dankenswerterweise B. Lieffering aufmerksam gemacht hat.
Dieses ist eines von möglicherweise vier Uschebti, die der Hatschepsut zugeschrieben
werden. Im Musée d'Aquitaine, Bordeaux, befindet sich ein Uschebti (Inv. Nr.
9087; Orgogozo, 1992a, 1992b), das augenscheinlich identisch ist mit dem aus Den Haag (Loeben, 1997; Eaton-Krauss,
1999) - und auch bei diesem ist die Herkunft ungeklärt.
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Außerdem besitzt das City
Museum von Bristol zwei Figuren aus Fayence (Grinsell, 1972; Inventarnummern
H4045 und H4046),
die im Katalog als Uschebti der Hatschepsut bezeichnet werden, da sie ihren
Thronnamen (engl. prenomen) tragen. Nach Auskunft des Museums
stammen beiden
Figuren aus Deir el-Bahari, wurden dort von einem Touristen namens F. Fox Tuckett,
vermutlich bei einem Händler gekauft und dem Museum 1930 (Eingangsnummer
7198) übergeben. Die beiden etwa 11 cm hohen Figuren tragen jedoch
eindeutig den Titel einer Gottesgemahlin. Daher handelt es sich wohl um Uschebtis der
Königin und Gottesgemahlin Maat-ka-Ra-Mutemhat, Tochter von
Pinudjem I. (21. Dyn.). In der Cachette von Deir el-Bahari wurde ihre Mumie zusammen
mit ihren Uschebti-Kästen und ingesamt 150 ihrer Uschebtis gefunden. |
Beschreibung des Uschebtis aus Den Haag
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Das Uschebti wurde aus braun-schwarzem Basalt gefertigt (laut Loeben,
ibidem, vermutlich eher aus Diorit). Die Figur trägt
den königlichen Kopfschmuck (Nemes-Kopftuch), Bart
und Uräus. Der Kopf des Uräus fehlt, der Schwanz liegt eingerollt auf
dem Kopf der Figur. In der Inschrift nennt sich Hatschepsut selbst
"König Maat-ka-Ra", aber alle Personalpronomen im Text sind
weiblich.
Das Uschebti ist stark zerstört. Spiegelberg (1896) und Boddens Hosang
(1989) vermuteten, dass das Gesicht
absichtlich zerschlagen worden sei (von Beauftragten des Thutmosis
III. ?). Außerdem fehlen ein Teil des Bartes, ein Stück der linken Hand und die Füße.
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Uschebti der Hatschesput; 19 cm hoch; qualitativ edler braun-schwarzer Basalt, Herkunft
unbekannt.
(aus: Byvanck, A.W., 1912; Plate XIII, Invent. Nr. Eg. 79;
dankenswerterweise zur Verfügung gestellt von B. Lieffering)
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Für die folgende Setzung der Hieroglyphen, die Transkription und die
Übersetzung danke ich M. Tilgner, der dazu die Publikationen von H.
Schneider (1977) und W. Spiegelberg (1896) herangezogen hat.
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Der Text des Uschebtis zeigt eine Variante des Spruchs Nr. 6 aus dem Totenbuch
(vgl. Hornung, 1979). Schneider (loc. cit.) hat die Uschebtis in
verschiedene Versionen und Varianten derselben unterteilt.
Die vorliegende
Inschrift gehört zu einer Version aus dem Neuen Reich (Version VI-A nach
Schneider) und ist gekennzeichnet durch die Erwähnung eines "Hindernisses" (Abwehrklausel
gegen die Dienstverpflichtung des Verstorbenen), die im Text vor den
Aufgaben steht, sowie 2 Meldungen ("Hier ist sie!") des Uschebtis (von denen die 2., die am
Textende erscheinen müsste, hier verloren gegangen ist).
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Wie bereits oben erwähnt, nennt sich Hatschepsut in der Inschrift "König
(Maat-ka-Ra)". Im ganzen restlichen Text wechselt die
grammatikalische Schreibweise jedoch zur femininen Form. Die betreffenden
Teststellen sind in Fett markiert.
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j Swb.tj[.w] jpn jr jp=tw
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"O diese Uschebtis! Wenn man anweist ..."
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nsw mAa.t-kA-ra r Xr.t=s jst Hwj n=s
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" ..den König Maat-ka-Ra zu ihrer Pflicht, nun: Es wird errichtet für
sie..."
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"... ein Hindernis dagegen als König zu seiner Pflicht."
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"'Hier ist sie!' so sollst du sagen. Wenn man dich (fem.) anweist ..."
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".. zu jeder Zeit, (in der) davon getan wird, um ..."
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"[pflügbar zu machen] den Boden, um zu bepflanzen ..."
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Beschreibung des Uschebtis aus Bordeaux
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Das Uschebti in Bordeaux entspricht in Größe und Aussehen
dem in Den Haag. Der Oberkörper ist jedoch deutlich besser erhalten,
denn Gesicht, Nase und Hände sind unbeschädigt (Loeben, 1997). Dies spricht nach Ansicht von
Loeben gegen die Vermutung von Spiegelberg (1896) und Boddens
Hosang (1989), dass der Haager Uschebti absichtlich zerstört wurde.
Der
Kopf des Uräus fehlt allerdings.
Im Katalog des Musée d'Aquitaine wird als Material "pierre
noir" (franz. = schwarzer Stein) angegeben.
Bei dem Uschebti von Bordeaux sind im Vergleich mit dem aus Den
Haag weniger Zeilen (2 1/2) der Inschrift erhalten. Soweit die
Inschrift lesbar ist, stimmt sie beinahe mit der Inschrift des Haager
Uschebtis überein.
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Uschebti der Hatschepsut aus dem Musée d'Aquitaine, Bordeaux, Inv. Nr.
9087; 14 cm hoch, 7.1 cm breit
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Von dem erhaltenen Teil der Inschrift sind nur Bruchstücke zu entziffern,
sie passen jedoch zu den entsprechenden Textabschnitten des Uschebtis aus
Den Haag. Die folgenden zwei Zeilen zeigen die noch gut lesbaren Textteile
aus der 1. und 2. Zeile. Wenn man von der Inschrift auf dem Den Haager
Uschebtis ausgeht, kann man noch weitere Zeichen rekonstruieren.
Die gut erkennbaren Zeichen der 2. Zeile zeigen wieder die Verwendung des femininen
Suffixpronomens an und damit den schon oben beschriebenen "Geschlechtswechsel"
im Text, den man bei Hatschepsut häufig findet.
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"........ Wenn man anweist ..."
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mAa.t-kA-ra r Xr.t=s js... H
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" ..Maat-ka-Ra zu ihrer Pflicht .....
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