Karnak-Tempel Obelisken

last update: 22.04.2013
 

Die Obelisken der Hatschepsut

 

Grundriss von Ip.t-Sw.t ("Auserwählter Ort", heute Karnak-Tempel) in der frühen 18. Dynastie; mit den Magazin- und Opferräumen der Hatschepsut;
in Blau, ihr erstes Obeliskenpaar auf der Ostseite des Tempels,
in Gelb, ihre zweites Paar zwischen dem 4. und 5. Pylon;
vor dem 4. Pylon in Grün die beiden Obelisken von Thutmosis I.


Bisher ist man davon ausgegangen, dass Hatschepsut zwei Obeliskenpaare hat aufstellen lassen. Von dieser Annahme muss man sich nach den jüngsten Ergebnissen der Erforschung des Karnak-Tempels durch das CFEETK verabschieden.
Wie Larché berichtet (Larché, Cahiers de Karnak XIII, 2010), ergaben die Untersuchungen der Fundamente der Obeliskenpaare von Thutmosis I. und II. vor dem 4. Pylon, dass die vier Basen beider Obeliskenpaare auf je einem gemeinsamen Fundament nördlich und südlich der Tempelachse errichtet wurden. Dagegen standen die westlich davon errichteten Obelisken Thutmosis III. auf eigenen Fundamenten. Die Untersuchung der Steinlagen ergab, dass die beiden Fundamentpaare für die Obelisken von Thutmosis I. und II. gemeinsam errichtet worden sein mussten.


Der Ausschnitt aus Larché, Cahiers de Karnak XII, 2007, Tafel LXXXII, zeigt einen Schnitt durch die Tempelanlage zur Zeit der Hatschepsut. Von Süden aus gesehen sind links die Obelisken von Thutmosis II. (links) und I. (rechts) vor dem 4. Pylon dargestellt. Zwischen dem 4. Pylon und dem angeschnittenen 5. Pylon zeigt die Darstellung die Wadjit-Halle. Die beiden Obelisken westlich des 4. Pylons stehen auf einem gemeinsamen Fundament.

Nach der Abb. 3, S. 318 (Larché, Cahiers de Karnak XIII, 2010) trägt ein Quarzit-Block aus einem Fundament Kartuschen mit dem Thronnamen der Hatschepsut, d.h. das Fundament muss nach ihrer Thronbesteigung erbaut worden sein.
Larché (2010) geht aufgrund der Befunde davon aus:
- dass Thutmosis I. in Assuan zwei Obelisken beauftragt hat, aber nicht mehr dazu gekommen ist, diese im Karnak-Tempel aufstellen zu lassen.
- dass Hatschepsut dann diese Obelisken, die vermutlich irgendwo in Karnak gelagert worden waren, auf zwei langen, parallel angeordneten Fundamenten vor dem 4. Pylon aufgestellt habe. Auf der Ostseite dieser Fundamente habe sie die Obelisken ihres Vaters aufstellen lassen, auf der Westseite zwei weitere Obelisken, die im Namen ihres Gemahls Thutmosis II. und mit ihrem Thronnamen dekoriert worden waren.
- dass es wahrscheinlich diese beiden Obeliskenpaare waren, die auf der Wand des Südflügels des 1. Portikus ihres Tempels Djeser djeseru dargestellt sind.
- dass Thutmosis III. während der Verfolgung der Hatschepsut ihren Thronnamen auf den Obelisken von Thutmosis II./Hatschepsut durch den Namen seines Vaters hat ersetzen lassen.
- dass das Obeliskenpaar von Thutmosis II./Hatschepsut und das westlich davon errichtete Paar von Thutmosis III. von Amenhotep III. abgebaut worden sind, um Platz für den heutigen 3. Pylon  zu schaffen. Beide Obeliskenpaare sind dann irgendwo im Tempel "bestattet" worden, so dass sie für die Ikonoklasten der Amarna-Zeit nicht zugänglich waren (denn ihre Amun-Darstellungen sind unbeschädigt - im Gegensatz zu den Obelisken von Thutmosis I. und Hatschepsut). Dies erklärt auch, dass in der  Seitenansicht (von West nach Ost) der Tempelanlage von Karnak im Grabe des Neferhotep (TT49) lediglich ein Obeliskenpaar - das Thutmosis I. - vor dem 4. Pylon dargestellt ist. Neferhotep, "Erster Schreiber Amuns", datiert in die Zeit von Tutankhamun bis Haremhab - zu seiner Zeit standen die Obelisken von Thutmosis II/Hatschepsut und Thutmosis III. nicht mehr.



Ausschnitt einer Wandszene aus dem Grab des Neferhotep, TT49 (aus: Davies, The Tomb of Nefer-Hotep at Thebes. New York 1973, Tafel III). Von links nach rechts zeigt die Szene den Nil mit Schiffen, ein Hafenbecken, dann den 3. Pylon mit Flaggenmasten, weiter nach Osten (rechts) das Obeliskenpaar Thutmosis I. und den Toreingang vor dem 4. Pylon, ganz rechts den "Palast der Maat".


Die Obelisken der Hatschepsut
Das erste, eigene Obeliskenpaar der Hatschepsut wurde an der Ostseite des Amun-Tempels aufgestellt. Am Aufstellungsort dieser beiden Obelisken sind heute nur noch Teile der zerstörten und unbeschrifteten Basen und der Fundamente vorhanden. Eine erhaltene Spitze (Pyramidion) wurde vor dem Ägyptischen Museum in Kairo aufgestellt, Trümmer der 2. Spitze finden sich ein paar Meter entfernt in einem Steinlager.

Senenmuts Graffito (siehe folgende Abbildung) an einem Felsen auf der Insel Sehel bei Aswan, gegenüber der Insel Elephantine, erinnert an die Herstellung zweier Obelisken unter seiner Leitung.
Das Graffito zeigt links Senenmut, der in Verehrungshaltung von Hatschepsut, rechts, steht. Hatschepsut trägt eine Doppelfeder-Krone, in der rechten Hand ein Szepter (Hts) und in der linken Hand das Ankh-(anX)-Zeichen. Hatschepsut trägt keine Uräus-Schlangen an der Krone, was möglicherweise auf eine schlechte Ausführung bei der Anfertigung des Graffitos oder auf eine mangelhafte Erhaltung desselben zurückzuführen ist.

Der begleitende Text besteht aus drei logischen Blöcken, wobei die oberen 6 Register zu Hatschepsut gehören, die drei Register zwischen beiden Personen enthalten die Legende Senenmuts, und die Vollzugsmeldung Senenmuts bezüglich der Herstellung der Obelisken steht in den vier Registern unter den beiden Personen (vgl. Meyer, 1982, Niedziólka, 1999).


Die Beischrift zu Hatschepsut lautet:
"Rpat (Regentin oder Erbprinzessin), groß an Gunst, groß an Beliebtheit, ihr Vater Ra gab ihr das Königtum, in dem es der Neunheit wohlgefällig war. Königstochter, Königsschwester, Gottesgemahlin, Große Königliche Gemahlin, [Herrin der Beiden Länder], Hatschepsut, sie lebe, geliebt von Satet, Herrin von Elephantine, geliebt von Chnum, Herr des 1. Kataraktengebietes."

Der Abschnitt "ihr Vater Ra gab ihr das Königtum" ist wohl der am meisten umstrittene Textteil des Graffitos. In den Publikationen zu dem Graffito finden sich unterschiedliche Abschriften der Hieroglyphen, und selbst nach der quasi Faksimile-Wiedergabe von Habachi (1957; zitiert nach Niedziólka, 1999) ist die Interpretation - besonders der historischen Festlegung ihres Thronbesteigungsdatums - noch unterschiedlich.


Die Beischrift zu Senenmut lautet (Niedziólka, 1999):
"Melden der Arbeiten der Gottesgemahlin, der Herrin der Beiden Länder, durch den Siegelbewahrer des Königs von Unterägypten (Xtmtj-bitj), den geliebten, einzigen [Freund (smr watj)] , Oberhaushofmeister (jmj-rA pr wr) Senenmut, gerechtfertigt."

Die Beischrift unter den Personen lautet:
"Kommen des Rpat , Erbfürsten (HAtja), des Vertrauten der Gottesgemahlin, mit dessen Ausspruch die Herrin der Beiden Länder zufrieden ist, Siegelbewahrer des Königs (sDAwtj-bitj), Oberhaushofmeister (jmj-rA pr wr) der Königstochter Neferu-Ra, sie lebe, Senenmut; um zu leiten die Arbeiten an den beiden großen Obelisken von Millionen (Jahren). Alles geschah, wie es befohlen war, es geschah für das Ansehen ihrer Majestät."
Die gesamte Darstellung ist durchaus verwirrend, denn Hatschepsut wird hier mit Titel und Insignien - die Keule in der rechten Hand - einer Gottesgemahlin aufgeführt, trägt das lange Kleid und die Doppelfederkrone der Ersten Königlichen Gemahlin, aber Senenmut beschreibt seine Herrin als die "ihr Vater Ra gab ihr das Königtum" - man fragt sich, ob er schmeichelt oder schon die Zukunft andeutet.

Man ist sich einig, dass es sich bei den angesprochenen Obelisken um das erste Paar handelt, dass Hatschepsut an der Ostseite des Amun-Tempels aufstellen ließ. Die Zuweisung zu den frühen Obelisken beruht auf Angaben auf der Basis der beiden anderen Obelisken zwischen dem 4. und 5. Pylon, die deren Aufstellung in das Jahr 16 datieren.
Beide Obelisken wurden beim Bau der neuen Umfassungsmauer um den Zentralbezirks von Karnak mit in die Mauer einbezogen.

Von den beiden Obelisken, die Hatschepsut an der Ostseite des Amun-Tempels aufstellen ließ, sind nur noch Fragmente übrig, die neben dem ursprünglichen Standort der Obelisken liegen. Erhalten geblieben ist die 1861 in Karnak entdeckte, ca. 3 m hohe Spitze (Pyramidion) des nördlichen (Niedziólka, 2000) der beiden Obelisken. Boulaq brachte diese 18854 nach Kairo (Varille, 1950), wo sie heute im Garten vor dem Eingang des Ägyptischen Museums aufgestellt wurde. Ein Bruchstück des Pyramidions des zweiten, südlichen Obelisken, mit teilweise erhaltener Dekoration auf drei Seiten, befindet sich heute in Karnak.

Oben die erhaltene Spitze des nördlichen Obelisken des 1. Paares der Hatschepsut, heute im Garten vor dem Ägyptischen Museum, Kairo, zu besichtigen.

Die Obelisken wurden zuerst unter Thutmosis III. geändert - die Figur der Königin wurde entfernt und durch Opfertische ersetzt. Zwangsläufig musste nach dem Entfernen der Königin auch die Darstellung des Amun geändert werden, statt der Krone, die er Hatschepsut reicht, hält er jetzt ein Szepter und ein anx (Habachi, 2000).
Später haben die Ikonoklasten der Amarnazeit die Darstellung des Amun zerstört, die dann in ramessidischer Zeit wieder hergestellt wurde - wie die Reste einer typischen Restaurationsinschift auf einem Blockrest belegen (Varille, 1950).

Oben das zerstörte Pyramidion des zweiten, südlichen Obelisken, mit teilweise erhaltener Dekoration, heute in Karnak unweit des ursprünglichen Standortes der Obelisken gelagert (im Hintergrund die Tribüne für die Ton- und Lichtshow am Heiligen See). Das erste Foto zeigt eine relativ gut erhaltene Seite mit der Darstellung des Amun, das zweite Foto zeigt die erhaltene Hälfte der linken Seite (bezogen auf das Foto oben). Wie bei dem in Kairo aufgestellten Pyramidion erkennt man auch hier gut, dass die Figur der Hatschepsut ausgemeißelt und durch Opfertische ersetzt wurde.

Aus den Titeln (Große Königliche Gemahlin, Gottesgemahlin) der Hatschepsut geht klar hervor, dass sie zum Zeitpunkt der Beauftragung der beiden frühen Obelisken und der Durchführung der Arbeiten im Steinbruch noch die Regentschaft für Thutmosis III. ausübte. Die Beschriftung und das Aufstellen muss nach Meyer (1982) aber nach ihrer Thronbesteigung erfolgt sein, denn die Dekoration der Pyramidien zeigt, obwohl sie umgearbeitet wurden, die Krönung der Hatschepsut durch Amun. Dies deutet darauf hin, dass die beiden ersten Obelisken anlässlich der Thronbesteigung der Hatschepsut errichtet - und möglicherweise gezielt auf dieses Ereignis hin auch beauftragt - wurden. Der Transport per Schiff und die Aufstellung der beiden Obelisken in Karnak ist ausführlich in der sogenannten Obeliskenhalle im 1. Portikus des Tempels der Hatschepsut, Djeser djeseru, in Deir el-Bahari dargestellt.

Auch die Basen der beiden Obelisken sind weitgehend zerstört (siehe folgende Fotos). Dennoch lassen sich bei beiden Basen noch die Drehlager (= Rinnen) erkennen, aus denen klar hervor geht, dass die Obelisken von der Nord- bzw. Südseite her aufgerichtet worden sind.


Oben der Überrest der nördlichen Obeliskenbasis mit dem Drehlager auf der Nordseite. Unten der Überrest der südlichen Basis, das Drehlager ist bei dieser Seitenaufnahme als Vertiefung auf der Südseite des Blockes zu erkennen.

Die Säulenhalle, die Thutmosis I. zwischen dem 4. und 5. Pylon errichten ließ, wurde in der Regierungszeit der Hatschepsut umgebaut, und rechts und links des Durchganges zum Jubiläumsfest ("heb-sed"-Fest) der Königin im Jahr 16 das zweite Paar der von ihr beauftragten Obelisken aus Rosengranit aufgestellt.

Oben der noch stehende Obelisk des zweiten Paares der Hatschepsut (Höhe 28.48 m; Gewicht: 323 t); die etwas dunklere Färbung des unteren Teils zeigt an, bis zu welcher Höhe der Obelisk später durch die Umbaumaßnahmen des Thutmosis III. ummantelt und somit vor den bleichende Sonnenstrahlen geschützt war.

Einer der beiden Obelisken steht heute noch (Foto oben), der zweite ist umgestürzt und zerbrochen, sein oberer Teil liegt auf Betonblöcken in der Nähe des Heiligen Sees (linkes Foto unten).

Oben eine Detailaufnahme der Spitze des abgebrochenen Obelisken. Die Aufnahme zeigt infolge des schrägen Lichteinfalles deutlich, dass Figur und Name Amuns in der Amarnazeit getilgt und später erneuert wurden - beide liegen etwas tiefer als die umgebende Fläche des Reliefs. 

Hier ist ein bemerkenswerter Unterschied zwischen der "Verfolgung" des Andenkens der Hatschepsut durch Thutmosis III. und der Verfolgung des Amun in der Amarna-Zeit erkennbar: 

Thutmosis III. hat die Obelisken der Hatschepsut bei der Wiederherstellung (Überdachung) der Wadjit-Halle einmauern lassen, aber sonst nicht weiter beschädigt - in der Amarnazeit hat man offensichtlich keine Mühen gescheut, bis zu Obeliskenspitze vorzudringen, die Elektrumverkleidung zu entfernen und die Reliefs zu zerstören!

Der obere Teil des zerbrochenen Obelisken der Hatschepsut, der "aufgebahrt" in der Nähe des heiligen Sees von Karnak liegt (Bild gedreht)

Dieses Obeliskenpaar wurde unter Aufsicht des Haushofmeisters Amen-hotep auf den Insel Sehel bei Assuan aus dem Granit geschnitten, und in der Verantwortung des Vorstehers der Schatzhauses, Djehutj, der davon auf der "Northampton-Stele" berichtet, aufgerichtet und deren obere Hälfte mit Elektrum verkleidet.

Über die Stiftung dieser beiden Obelisken wird auf einem Relief der Roten Kapelle berichtet (s. dort).


An der Basis des noch stehenden Obelisken der Hatschepsut ist auf allen 4 Seiten ein Text eingemeißelt, der ebenfalls die Entstehung der Obelisken beschreibt (Foto oben von der Westseite der Obeliskenbasis). Auf dem Sockel des zerstörten Obelisken rühmt sich Hatschepsut, dass das Schwarze und das Rote Land ihr untertan seien und die Südgrenze ihrer Herrschaft in Punt läge.

Die folgenden Abbildungen zeigen die Seiten des noch stehenden Obelisken (nach Zeichnungen von Bell, 1999) in folgender Anordnung (links nach rechts): Nord-, West-, Süd- und Ostseite.


Die folgenden 4 Abschnitte geben die zentralen Textzeilen der Seiten wieder, in der Reihenfolge, wie die Seiten oben gezeigt werden (N, W, S, O), hieroglyphischer Text von Sethe (1927/1930), Übersetzung: Blumenthal, E., Müller, I., Reineke, W.F. (1984):
 
Nordseite (linke Seite):

Horus "Stark (durch ihre) Kas", die Beiden Herrinnen "Frisch an Jahren", Goldhorus "Göttlich an Erscheinungen", König von Ober- und Unterägypten und Herr Beider Länder "Maat-Ka-Ra". Ihr Vater Amun hat ihren großen Namen "Maat-Ka-Ra" auf dem Ischetbaum und ihre Annalen mit Millionen von Jahren in Leben, Dauer und Macht festgemacht, der Sohn des Ra "Hatschepsut, vereinigt mit Amun", geliebt von Amun-Ra, dem König der Götter, als [Lohn für dieses gute, beständige und vortreffliche Denkmal], dass sie für ihn gestiftet hat (anlässlich des) ersten Males des Sedfestes. Möge ihr Leben gegeben werden ewiglich.

 
Westseite (Vorderseite):

Horus "Stark (durch ihre) Kas", die Beiden Herrinnen "Frisch an Jahren", Goldhorus "Göttlich an Erscheinungen", König von Ober- und Unterägypten und Herr Beider Länder "Maat-Ka-Ra". Sie machte (dies) als ihr Denkmal für ihren Vater Amun, den Herrn der Throne der Beiden Länder, dass für ihn die beiden großen Obelisken an dem prächtigen Tor [Anmrk. = Pylon) "Das Ansehen des Amun ist groß" aufgestellt werden, die mit sehr viel Elektrum beschlagen waren und die Beiden Länder wie die Sonne erleuchten. Niemals war dergleichen seit Urzeit der Erde geschehen. Es machte ihm (=Amun) der Sohn des Ra "Hatschepsut, vereinigt mit Amun", dem Leben gegeben werde wie Ra ewiglich.

 
Südseite (rechte Seite):

Horus "Stark (durch ihre) Kas", König von Ober- und Unterägypten "Maat-Ka-Ra", herrliches Abbild des Amun, die er als König auf dem Horusthron vor "Heilig an Heiligkeit" (Anmerk. = Djeser djeseru) des Großen Hauses hat erscheinen lassen, die die große Götterneunheit aufgezogen hat zur Herrin dessen, was die Sonne umkreist. Sie haben sie mit Leben, Macht und Freude versehen, die Erste der Lebenden, Sohn des Ra "Hatschepsut, vereinigt mit Amun", geliebt von Amun-Ra, dem König der Götter, ihm (Anmrk. = Hatschepsut) werde Leben gegeben wie Ra ewiglich.

 
Ostseite (Hinterseite):

Horus "Stark (durch ihre) Kas", König von Ober- und Unterägypten "Maat-Ka-Ra", geliebt von Amun-Ra. Ihre Majestät machte den Namen ihres Vaters fest auf diesem dauerhaften Denkmal, damit der König von Ober- und Unterägypten und Herr Beider Länder "Groß an Gestalt und Ka des Ra" (= Thutmosis I.) durch die Majestät dieses edlen Gottes gepriesen wird, so wie die beiden großen Obelisken durch ihre Majestät zum ersten Male errichtet wurden.
Der Herr der Götter (Amun) sagt: "Es war dein (fem.) Vater, der König von Ober- und Unterägypten "Groß an Gestalt und Ka des Ra", der die Anweisung gegeben hat, Obelisken zu errichten. Deine (fem.) Majestät wird wiederholt Denkmäler errichten. Du mögest ewig leben."


Copyright: Dr. Karl H. Leser (Iufaa)